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Informationen zur Kirche

 

Die Kirche

ist eine von sechzehn lutherischen Kirchen, die in der ehemaligen Grafschaft Hanau- Lichtenberg in der Zeit zwischen 1712 und 1736, also unter der Regentschaft des Grafen Johann Reinhard III., erbaut wurden. "Zu einer ersten Gruppe gehören die Kirchen in Gronau, Bruchköbel, Bergheim, Burg-Gräfenrode, Gelnhaar und Bleichenbach zusammen. Ihnen ist der Grundriss des längsgerichteten Saalbaues mit dreiseitigem Schluss gemein." (Grottker. S. 84)

 

Baugeschichte

Grundsteinlegung:

31. März 1696 nach Wilhelm Diehl oder 3. April 1696 nach Pfarrer JohannGeorg Blum. 1. Predigt am 15.10. Vollendet 1697.

Die Kirche ist im barocken Bausstil erbaut.

Nach Abriss der Fachwerkkirche.

Grundsteinlegung der Sandsteinkirche 26. April 1728. 1. Predigt am 15.10. Am 28. Oktober 1728 wurde der Wetterhahn auf die Kirchturmspitze gesteckt.

 

Orgel

Am 26. Dezember 1729 weihte Blum die neue Orgel ein.

1803 wurde eine neue Orgel mit einem klassizistischen Orgelprospekt von den Gebrüdern Bürgy, Hoforgelbauer zu Homburg vor der Höhe gebaut.

Malereien an den Emporenbrüstungen

Isaak Koch hat die Malereien an den Emporenbrüstungen erstellt.

Renovierungsarbeiten wurden in den Jahren 1872 und 1902 sowie 1954 vorgenommen, wobei man den Innenanstrich erneuerte. Damals entdeckte man auch die Brüstungsmalereien von Isaak Koch, die wohl nach der Vereinigung von Reformierten und Lutheranern im Jahr 1835 überstrichen wurden.

 

Kirchturm

"Es gibt ein Merkmal, das immer wieder auffällt, wenn man durch das Hanauer Land fährt, das sind die Welschen Hauben, die allenthalben Türme und Dachreiter bekrönen. ... Ferner ist noch in ein-, zwei und dreiteilige Haubenaufsätze zu unterscheiden." (Grottker. S. 84).

Der im grauen Schiefer gedeckte Dachreiter steht im Kontrast zu dem roten Ziegeldach. Der Kirchturm ist 28 m hoch.

 

Geläut

Es sind drei Glocken vorhanden in der Stimmung: C - D - E.

In den beiden Weltkriegen wurden jeweils zwei Glocken zu Rüstungszwecken abgeliefert. Nach den Kriegen wurde das Geläut jedesmal wieder vervollständigt. Das jetzige Geläut wurde 1950 ergänzt.

 

Quelle: Kopien von Irmgard Billep.

Weitere Informationen:

D. Dr. Dr. Wilhelm Diehl. Hassia sacra. Bd. 711.. Darmstadt 1935.

Festschrift: 100 Jahre Raiffeisenbank Bleichenbach 1878 - 1978.

Zur Baugeschichte: Magisterarbeit von Caroline Grottker. Frankfurt am Main 1984.

Foto der Bleichenbacher Kirche
Foto: Kai Dönges

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Kommentare: 1
  • #1

    Ernst Blenn, Hochheim am Main (Freitag, 05 November 2021 17:43)

    Sieben oder acht war ich, als mein Onkel Ernst, mein Pit, Ende der Fünfziger bei seinen Instandsetzungsarbeiten am Glockenstuhl mich mit nach oben in den Turm nahm. Knarrende Treppenstufen, Staub, geheimnisvolles Halbdunkel, Riesenglocken. Die Umgebung war mir nicht ganz geheuer. Doch dann der Blick durch die Turmluken: Bleichenbach von oben im Sonnenschein, eine wunderbare Aussicht. Endlose Weite. Und ich durfte einer der Wenigen sein, die dieses Privileg hatten. Stolz war ich.