Löwenzahn und Knoblauchsrauke auf den Bleichenbacher Wiesen

Mit Kräuterexpertin Tanja Weingärtner auf Tour

 

Auf Einladung der Vogel- und Naturschutzgruppe Bleichenbach kam Kräuterfachfrau und NABU-Naturführerin Tanja Weingärtner aus Bindsachsen in den Ortenberger Stadtteil. Mehr als zwanzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten sich eingefunden, um mit ihr auf Streifzug durch die Wiesen zu gehen. Dabei gab es viel zu erfahren über Wildkräuter sowie deren Verwendungsmöglichkeiten in der Küche und Heilmedizin. Ein leckerer Imbiss zum Abschluss mit Kräuterlimonade, selbstgebackenem Brot, Dips und Salaten durfte nicht fehlen.

 

Die Wanderroute führte zunächst in den Garten des ersten Vorsitzenden der Bleichenbacher Naturschutzgruppe, Georg Schaffert. Wohlschmeckender Giersch und würziger Bärlauch konnten frisch aus dem Beet probiert werden. Sie sind für jeden knackigen Salat geeignet oder könnten als Pesto verwendet werden. „Ein naturnaher Garten mit vielen verschiedenen einheimischen Pflanzen bietet die beste Nahrung für unsere Insekten,“ erläuterte Weingärtner. „Wildkräuter haben die geballte Kraft der Natur: sie entgiften und entschlacken unseren Körper und helfen gegen Krankheiten,“ so die Expertin. Im Löwenzahn, dem „Superstar unter den Wildkräutern“, sind beispielsweise mehr Vitamine als in einer Zitrone. In den modernen und süßgezüchteten Gemüsesorten fehlten die für den Menschen so wichtigen Bitterstoffe. „Das Wissen der Urvölker um die Kräfte der Kräuter ist oftmals verloren gegangen,“ bedauerte Weingärtner. Umso wichtiger sei es, von der Natur wieder zu lernen.

 

Der weitere Marsch führte über die Waldstraße durch die Streuobstwiesen oberhalb von Bleichenbach. Auf den extensiv und nicht gedüngten Wiesen konnten verschiedene Wildkräuter entdeckt und auch probiert werden. Gänseblümchen und Roter Wiesenklee sind schmackhaft und eine optische Attraktion für jeden Salat. Auch Spitzwegerich, der in einer falschen Pilzsuppe Verwendung findet, Sauerampfer und Brennesseln haben in der Küche ihre Berechtigung. Als zu erfahren war, dass das Wiesenlabkraut sogar schlank macht, hatte Kräuterexpertin Weingärtner die Lacher auf ihrer Seite.

 

Wichtig war natürlich auch der Hinweis, dass „man nichts essen sollte, was man nicht kennt.“ Besonders gilt dies für die Herbstzeitlose, welche hochgiftig ist und mit dem bekannten Bärlauch verwechselt werden könnte.

Am schattigen Waldrand durften dann alle von ihren entdeckten Wildkräuter berichten und verschiedene Köstlichkeiten probieren, die Weingärtners Ehemann Jörg vorbereitet hatte.

Gespannt sein darf man auf das Wildkräuter-Kochbuch, welches demnächst von der Kräuterexpertin herausgegeben wird und auf ihren nächsten Auftritt in der Fernsehsendung „Hallo Hessen“, deren Ausstrahlung am 24. Mai vorgesehen ist.

 

Die Vogel- und Naturschutzgruppe Bleichenbach konnte mit der Kräuterwanderung die Reihe der erfolgreichen Veranstaltungen in diesem Jahr fortsetzen. Am 25. Juni steht im Ortenberger Stadtteil der nächste Arbeitseinsatz an, bei dem die Ruhebänke rund um Bleichenbach auf Vordermann gebracht werden sollen.

 

Weitere Informationen zum Verein sind erhältlich unter vogelschutz-bleichenbach@web.de

 

Stefan Leiß

Egerlandstr. 18

63683 Ortenberg

Kommentar schreiben

Kommentare: 0