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Vogelstimmenwanderung rund um Bleichenbach

Einmal im Jahr sehr früh aufstehen und den Stimmen der einheimischen Vogelwelt in der Natur lauschen? In Bleichenbach hat dieses Ritual am Ostermontag seit langen Jahren Tradition. Bereits zum 46sten Mal konnte man im Ortenberger Stadtteil mit Ludwig Repp einen ausgewiesenen Experten für Vogelstimmen begrüßen, der einer großen Besucherschar die gesanglichen Besonderheiten der gefiederten Tierwelt näherbringen konnte. Eingeladen hatte die örtliche Vogel- und Naturschutzgruppe um den Vorsitzenden Georg Schaffert.

 

Bereits um 7 Uhr fanden sich fast dreißig Naturinteressierte an der Bleichenbacher Buckelbrücke ein, darunter fünf Kinder. Teilweise hatten die Besucher weite Anfahrten auf sich genommen, zum Beispiel aus Eichelsdorf oder Kefenrod. Vögel singen in der Regel zur Brutzeit und dabei morgens am intensivsten. Meist hört man die Männchen, welche mit ihrem Gesang die Weibchen anlocken und um ihre Reviere abzustecken. „Jede Vogelart hat eine andere Uhrzeit für den Gesangsbeginn“, konnte Ludwig Repp berichten. „Dabei orientieren sie sich an der Helligkeit des Tages und nicht an den Temperaturen.“ Der Weg führte die Gruppe zunächst über die Wasenstraße und den Eubertsweg durch die Selterser Hohl. Hier lauschten die Teilnehmer dem typischen Gesang der Goldammer; mit etwas Fantasie hörte man ein „wie-wie-hab-ich-dich-liiieb“. Im freien Feld konnten die Teilnehmer Feldlerche, Bachstelze und Dohle bestimmen. Die weitere Wanderung führte an den vereinseigenen Streuobstwiesen, dem Storchennest und den Teichen vorbei, wo Zaunkönig, Grünspecht und Graureiher entdeckt wurden. Beim Klappern der Weißstörche leuchteten alle Kinderaugen! Auf dem Rückweg durch das Dorf und am Ortsrand entlang notierte man noch Kohl- und Blaumeise, Hausrotschwanz und Ringeltaube. Vogelstimmenexperte Ludwig Repp, Ehrenmitglieder der Bleichenbacher Vogelschützer, verzeichnete insgesamt 41 verschiedene Singvogelarten. Bei gegrillten Wildbratwürstchen aus dem Revier Büdingen-Wolf und interessanten Gesprächen konnte der Vormittag gemütlich ausklingen. 

 

Bilder: Vogel- und Naturschutzgruppe Bleichenbach

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